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Das 20. Jahrhundert wurde durch rasantes Wachstum geprägt. Die Weltbevölkerung stieg von 1.600.000.000 im Jahr 1900 auf ca. 6.000.000.000 im Jahr 2000. Die enorme Produktionssteigerung war verbunden mit hohem Energie- und Ressourcenverbrauch sowie zunehmender Umweltverschmutzung vor allem in den westlichen Industriestaaten. Wirtschaftliche Unterentwicklung, Hunger und Armut prägten dagegen das Bild vieler Südstaaten.
Die Zusammenhänge von globalen Umwelt- und Entwicklungsproblemen sowie die Kritik an der wachstumsorientierten Wirtschaft fanden erstmals durch die Berichte „Grenzen des Wachstums“ (Club of Rome, 1972) und „Global 2000“ (Council on Environmental, 1980) eine breite Resonanz.
1983 wurde von den Vereinten Nationen die „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung“ eingesetzt, die 1987 im so genannten Brundtland-Bericht die nachhaltige Entwicklung (sustainable development) als neues Leitbild vorstellte. Unter nachhaltiger Entwicklung wird allgemein verstanden, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt werden sollen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro legten 178 Staaten in der Agenda 21 und der Rio-Deklaration dieses neue Entwick-lungsziel für die Menschheit, das ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen umfasst, fest.
Kapitel 28 der Agenda 21 betont die Bedeutung der Kommunen bei der Umsetzung der in Rio formulierten Ziele und fordert jede Kommunalverwaltung auf, in einen Dialog mit ihren Bürgern, insbesondere auch Frauen und Jugendliche, örtlichen Organisationen (Nichtregierungsorganisationen) und der Privatwirtschaft einzutreten und eine Lokale Agenda 21 (LA 21) zu beschließen.
Voraussetzung für die Erarbeitung einer LA 21 sind ein politischer Beschluss der Kommune sowie die Beteiligung der Verwaltung.
Was bedeutet nun nachhaltige Entwicklung für Städte und Gemeinden? Die Idee der zukunftsbeständigen und umweltgerechten Entwicklung hilft, unseren Lebensstandard mit der Tragefähigkeit der natürlichen Umwelt in Ein-klang zu bringen. Die Kommunen bemühen sich um soziale Gerechtigkeit, stabile Wirtschaftssysteme und nachhaltige Nutzung der Natur.
Bei Erstellung der LA 21 kann die Idee der Nachhaltigkeit auf der Basis ständig weiterentwickelter Qualitätsstandards und konkreter, verbindlicher Handlungsmaxime verwirklicht werden.
Bis Mai 2002 gab es in Deutschland 2.297 Kommunen, also 16,2 % aller deutschen Gemeinden, mit einem Beschluss zur Lokalen Agenda 21. Weltweit betrachtet schneiden die skandinavischen Staaten und Großbritannien am besten ab, dort gibt es Agenda-Prozesse in mehr als 90% der Kommunen.
Zehn Jahre nach Rio wurden auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung, Ende August bis Anfang September 2002 in Johannesburg, die Weichen für die weitere Entwicklung gestellt. Im offiziellen Aktionsplan bekräftigten 191 Staaten die Bedeutung der Agenda 21 und ihre Umsetzung auf lokaler Ebene. Die Kommunen werden aufgefordert, die LA 21 zu unterstützen, die Ergebnisse von Johannesburg umzusetzen, Partnerschaften auf kommunaler Ebene dafür zu fördern und insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den Städten zu Gunsten einer nachhaltigen Entwicklung zu stärken.
In Berlin hat das Abgeordnetenhaus am 23. September 1999 die Erarbeitung einer gesamtstädtischen LA 21 beschlossen. Die Träger des Agendaprozesses auf gesamtstädtischer Ebene waren zu diesem Zeitpunkt die Verwaltung, der Runde Tisch zur nachhaltigen Entwicklung in Berlin und Brandenburg und der öffentliche Arbeitskreis, der bezirkliche Aktivitäten koordiniert.
Im Jahr 2000 löste das Agendaforum den Runden Tisch als Partizipationsgremium und Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Politik ab. Die gesellschaftlichen Gruppen wurden am Diskurs über die LA Berlin durch jeweils fünf Repräsentanten aus den Sektoren Arbeitnehmer/Arbeitslose, Bildung/Wissenschaft, kommunale/lokale Initiativen, Nichtregierungsorganisationen (NGO), Wirtschaft und Verwaltung vertreten. Fünf weitere Plätze wurden mit Vertretern für Bürgerbeteiligung, Geschlechtergerechtigkeit und der Parlamente von Berlin und Brandenburg gesetzt.
Inhaltlich hat das Agendaforum in Abstimmung mit den Senatsverwaltungen die folgenden prioritären Handlungsfelder begründet
Für die Erarbeitung von Leitbildern, Handlungszielen und Indikatoren sowie für die Initiierung von Projekten wurden spezifische Fachforen eingerichtet, in denen auf ehrenamtlicher Basis gearbeitet wurde. Auf Seiten der Verwaltung hat die Arbeitsgruppe der Senatsbeauftragten ihrerseits Konzepte zur LA 21 in Berlin entwickelt. In aufwändigen Abstimmungsverfahren, die unterschiedlich erfolgreich waren, wurden die Konzepte angeglichen. Die Koordination des gesamten Prozess lag beim Agendabüro der Senatsver-waltung für Stadtentwicklung.
Das erarbeitete Konzept wurde auf der Sitzung des Agendaforums am 21.10.2002 beschlossen. Es wurde vom Agendabüro der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf der Grundlage von Papieren des Agendaforums und der Senatsverwaltungen erstellt. Es enthält weitgehend abgestimmte, aber auch noch kontroverse Texte zu den einzelnen Handlungsfeldern und stellt einen Arbeitsentwurf der Berliner Agenda 21 dar. Aufbauend auf diesen Diskussionen soll zum Herbst 2003 die endgültige Fassung erstellt werden. Für die Mitglieder der einzelnen Fachforen wäre es interessant zu erfahren, wie sich Agenda-Prozesse in anderen Metropolen der Welt gestaltet haben, welche Handlungsfelder ausgewählt wurden und wie sich die Umsetzung realisieren ließ.
In Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee ist das Motto "Global denken — lokal handeln" seit 1996 ein Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger, sich an der Gestaltung dieser Zukunft zu beteiligen und mitzuhelfen, die ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebensgrundlagen zu erhalten und für unsere Kinder und Enkel eine selbstbestimmte und nachhal-tige Entwicklung zu sichern. Die Lokale Agenda 21 von Pankow sieht ihre Aufgabe darin, in verschiedenen Arbeitskreisen Vorschläge und Konzepte für unseren Bezirk zu erarbeiten, Projekte zu initiieren, die beispielhaft zukunftsfähige Lösungen umsetzen.
1999/ 2000 legten die vormaligen drei Bezirke, die heute den Großbezirk Pankow bilden die ersten Entwürfe für eine nachhaltige kommunale Entwicklung vor. In zahlreichen Diskussionsrunden Diskussionsrunden wurde Themen wie Stadterneuerung, Umweltschutz, Verkehrsentwicklung, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit erörtert. Ziele und Aufgaben formuliert. Auch nach der Fusion der Bezirke wird der Agendaprozeß im Großbezirk Pankow weitergeführt. Seit 2000 werden alle Bezirksamtbeschlüsse auf ihre Auswirkungen auf Nachhaltigkeit geprüft.
Der Agendarat setzt sich aus Vertretern der Arbeitskreise, der Bezirksver-ordnetenversammlung Pankow und der Bezirksverwaltung zusammen. Unter dem Vorsitz des Bezirksbürgermeisters versteht sich der Agendarat als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Akteuren des Agendaprozesses in Pankow. Er unterstützt die Zusammenarbeit der Arbeitskreise zu komplexen Themen und gibt Empfehlungen zur Fortsetzung des Agendaprozesses.
Ziel der Arbeit der Koordinierungsstelle ist, den Agendaprozess auf Bezirksebene durch eine Informations- und Kommunikationsstruktur zu unterstützen, die es dem Bezirk möglich machte, die Gruppen zu vernetzen und andern Orts gemachte Erfahrungen für die Erarbeitung seiner Lokalen Agenda zu nutzen.
(Arbeitgruppe „Menschen und Natur“ in Pankow-Buchholz). Der Arbeitskreis entstand im Jahr 2000 während der Bemühungen, um den Erhalt der am Rosenthaler Weg stehenden 150-jährigen Ulme. Seitdem treffen sich am Umweltschutz interessierte Bürger. Es werden aktuelle und regionale Fragen zur Bedeutung der Natur und Umwelt für den Menschen behandelt, Fachexperten eingeladen sowie Videos, Zeitschriftenartikel und Bücher besprochen. In Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt des Bezirksamtes werden Naturschutzmaßnahmen in Französisch-Buchholz angeregt.
Kontakt: Dr. Curt–H. Becker, Telefon: 97 69 95 38, e-mail: bcj.becker@gmx.de
Auf dem Gelände des Wagendorfes des Vereins Pankgräfin e.V. leben die Menschen nach ökologischen Gesichtspunkten, so z.B. mit Grauwasser-Pflanzenkläranlagen, Komposttoiletten, alten Nutztierrassen etc. Bei der Gestaltung und Pflege der Freiflächen im Wagendorf und näheren Umland werden Anzucht und Wiederanpflanzung von einheimischen Wildpflanzen einbezogen, die Integration von Kunstobjekten in Gartenlandschaften oder das Bauen mit Recyclematerialien. Waldgarten an der Panke: Ausbau eines ehemaligen Rieselfeldes für Umweltbildungsmaßnahmen, Permakul-tur, Ansiedlung fast ausgestorbener einheimischer Flora; Umweltbildung für Kinder und Jugendliche; Streuobstwiese mit alten Sorten (Generhaltung)
Kontakt: Pankgräfin e.V., Telefon: 47 59 96 24, e-mail: info@pankgraefin.de
Er fordert die Erarbeitung eines Energie- und Klimaschutzkonzeptes für den Bezirk.Schwerpunkte sind u.a. Energieträgerumstellung von Erdgas, Braunkohle oder Heizöl auf erneuerbare Energien, kommunales Energiemanagement, Einführung von Energie- und Gebäudepässen, Errichtung von Photovoltaik- bzw. Thermosolaranlagen auf Dächern von Schulen und Turnhallen, Energieberatung für Gewerbeunternehmen.
Kontakt: Rudi Gahtow; Telefon: (030) 92 57 312, e-mail: rudigahtow@web.de
Der Arbeitskreis tagt zusammen mit dem Verein PINiE e. V. (Pankower Initiative zur Nutzung innovativer Energiequellen e.V.) Der Verein informiert über Energieeinsparmöglichkeiten und die Nutzung erneuerbarer Energie-quellen. Dazu gehört auch die Entwicklung eigener Konstruktionsideen (so wie: Solarkocher für die 3. Welt)
Kontakt: Dipl. Ing. Reinhard Jungmann; Telefon und Fax (030) 91 65 958, e-mail: jungmann@t-online.de
Der Arbeitskreis sieht seine Aufgabe darin, Vorurteile gegenüber gesunder Ernährung abzubauen, Spaß, Freude, Genuss erlebbar zu machen. Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit der Einführung kontrolliert ökologische Produkte in den Kindertagesstätten. Dies bezieht sich auf selbstkochende Einrichtungen und Kindertagesstätten mit Fremdbelieferung. Eine wichtige Rolle spielen die Fragen nach Lebensmittelqualität, dem Essverhalten und der sozialen Dimension der Ernährung. An der Arbeit sind Eltern, Elternvertreter, Elternsprecher, Kindertagesstättenleiterinnen, Kindertagesstättenköchinnen, Pädagoge/innen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Verwaltungsstrukturen und Fachkräfte für Ernährung beteiligt.
Aktuelle Projekte:
Der AK widmet sich der ökologischen Modernisierung der Wirtschaft im Bezirk Pankow und arbeitet mit Vertretern von Unternehmen, Verbänden, Wissenschaftseinrichtungen, Gewerkschaften und der Verwaltung zusammen. Ziel ist dabei
Der Arbeitskreis arbeitet eng mit dem Runden Tisch Biomasse Pankow zusammen und unterstützt die regionale Vernetzung im Rahmen der Entwicklung einer Biomassekonzeption des Bezirks.
Kontakt: Rudi Höntzsch, Telefon: (030) 47 55 10 36,
und Gundolf Plischke, Telefon: (030) 44 73 18 33, e-mail: info@biomasse-in-pankow.de
Der Arbeitskreis befaßt sich mit Maßnahmen, die die Lebensqualität im Bezirk Pankow nachhaltig verbessern. Dabei geht es insbesondere um die Beseitigung von Defiziten wie Mangel an Grün- und Freiflächen, an sozialer Infrastruktur, hoher Lärm- und Luftbelastung oder den schlechten Bauzu-stand von Gebäuden. Von besonderer Bedeutung ist die Einbeziehung verschiedener Akteure wie Bewohner, Eigentümer und Wohnungsgesellschaften, Planer und Architekten sowie bezirklichen Einrichtungen in einen integrativen Prozeß um die Attraktivität des Bezirks für seine Bewohner, insbesondere für Familien mit Kindern zu erhöhen.
Für alle Arbeitskreise werden noch Interessenten gesucht.
Ideen für neue Arbeitskreise sind willkommen.
Kontakt
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Anmerkung: Der folgende Absatz wurde von dieser Seite entfernt. | Titelverzeichnis | Kapitelübersicht |
Redaktion: Wilfried Platzek (1991 - 2005: Leiter des Umweltbüros Weißensee/Am Weißen See)
Das Umweltblatt #10 wurde von Ulrich Nowikow (Mitglied des Agendarates) im Sommer 2004 im UMWELTBüRO am Weißen See ausgearbeitet.
Die Internetfassung wurde zuletzt am 03. Juni 2011 aktualisiert.
Anfragen zur Website: webmaster@umweltbuero-weissensee.de
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